Die Mutschel – ein echtes (Gebäck-)Stück Geschichte aus mürbem Hefeteig.
In diesem sternförmigen Gebäck aus Reutlingen steckt viel Liebe und Tradition.
Diese wird seit jeher beim jährlichen Mutscheltag gefeiert:
Die Mutschel ist ein traditionelles Gebäck aus mürbem Hefeteig, das sternförmig mit acht Zacken gestaltet ist. In der Mitte erhebt sich eine runde oder würfelförmige Kuppel, umgeben von einem kunstvoll geformten Teigkranz.
Die acht Zacken symbolisieren die historischen Zünfte Reutlingens – etwa Bäcker, Metzger oder Weingärtner – all jene Berufe, die sich traditionell um das leibliche Wohl der Menschen kümmern.
Mutscheln gibt es hierbei in verschiedenen Größen. Je nach Ausführung werden die Zacken liebevoll verziert, manchmal sogar mit kleinen Symbolen der Zünfte – zum Beispiel einer Brezel für das Bäckerhandwerk. Diese Zunftzeichen finden sich auch am berühmten Reutlinger Zunftbrunnen wieder:
Dort ist die Mutschel beim Bäcker zu entdecken.
Der Legende nach gibt es die Mutschel schon seit dem 14. Jahrhundert, erfunden von einem gewissen Albrecht Mutschler. Historisch belegt hingegen ist, dass Reutlinger Männer ab dem Jahr 1848 um das Mutschelgebäck würfelten.
Die kleine Erhebung in der Mitte der Mutschel soll – so sagt man – den Reutlinger Hausberg „Achalm“ darstellen. Der umlaufende Kranz symbolisiert dabei eine sagenumwobene Goldkette, die angeblich rund um den Berg vergraben liegt.
Beim traditionellen Würfelspiel geht es darum, die Mutschel zu erspielen und mit nach Hause zu nehmen. Bis heute werden am „Mutscheltag“ – immer am Donnerstag nach dem Feiertag Heilige Drei Könige – in geselliger Runde verschiedenste Würfelspiele gespielt.
Dies bezeichnet man auch als Mutscheln.
Wie es sich als traditionelle Bäckerei gehört, gibt es auch bei uns jedes Jahr aufs neue den berühmten Mutscheltag!
Am Donnerstag den 09.01.2025 ist Mutscheltag und es wird wieder fleißig und herzlich freudig gemutschelt!
Lade dir jetzt ein paar bekannte und beliebte Mutschelspiele herunter!