Die Mutschel ist ein traditionelles aus Reutlingen stammendes Gebäckstück, welches womöglich schon seit dem 14. Jahrhundert existiert. Sie besteht aus einem mürben Hefeteig und ist mit acht Zacken, sternförmig aufgebaut. In ihrer Mitte besitzt sie eine würfelförmige oder runde Erhebung, diese wird umschlungen von einem Kranz. Der Legende nach handelt es sich bei der Erhebung um eine Abbildung der Achalm, den Reutlinger Hausberg. Um diesen Berg soll wohl eine Goldkette vergraben liegen, welche am Kranz der Mutschel dargestellt wird. Die acht Zacken symbolisieren dabei die Hauptzünfte Reutlingens, wie zum Beispiel Bäcker, Metzger, Weingärtner, welche aufs leibliche Wohl ausgerichtet sind.
Mutscheln gibt es in verschiedensten Größen. Je nach Größe ist die Mutschel auf ihren Zacken verziert. Dabei erkennt man hin und wieder die verschiedenen Zünfte, wie zum Beispiel eine Brezel die die Zunft des Bäckerhandwerks darstellt. Diese Zünfte sind auch auf dem Reutlinger Zunftbrunnen zu sehen, dabei ist die Mutschel beim Bäcker zu finden.